Samstag, 24. April 2010

Regionales Sicherheittraining

Samstag, 24. April



Die letzten Tage waren bitterkalt und ich war schon sehr gespannt, wieviele Unentwegte sich denn nun zum Sicherheitstraining einfinden würden, aber mein Kleinmut wurde eindrucksvoll widerlegt: Siebzehn Teilnehmer vom Kieler Kanu-Klub, dem ETV, der Kanu-Vereinigung Kiel und der Salzwasser-Union versammelten sich wie gewohnt mehr oder minder pünktlich um neun Uhr vor unserer Bootshalle.

Der theoretische Teil auf dem Rasen ist einigermaßen auszuhalten, weil die Sonne uns gnädig bescheint. Das ist ein gutes Argument, die Wichtigkeit zu betonen, auf jede Tour Sonnencreme und Sonnenbrille mitzunehmen. Daneben sollte man aber auch noch eine Pfeife, eine Mütze, etwas zu trinken, zu essen, ein Handy, Signalraketen, Erste-Hilfe-Set und und und griffbereit mit sich führen. Etwas viel wenn man dabei auch noch das Paddel bedienen können will. Aber irgendwie schafft man es dann doch immer, allen unentbehrlichen Ausrüstungsgegenständen einen geeigneten Platz zuzuweisen.

Während wir unsere Aufwärmübungen auf dem Rasen vor der Kiellinie machen, fährt als erstes das weltgrößte Solarschiff zu seiner Probefahrt raus und wenig später läuft die Thor Heyerdahl mit einer Meute von Schülern nach einem halbjährigem Aufenthalt in der Südsee wieder in Kiel ein. Ein interessanter Hintergrund. Entsprechend maritim eingestimmt gehen wir aufs Wasser.

Der Vormittag ist ganz der Paddeltechnik gewidmet. Da werden allerlei Steuerschläge erklärt, vorgeführt und geübt. Und immer wieder die Erkenntnis: jeder Steuerschlag wirkt nur dann wirklich gut, wenn er durch ein entsprechendes Ankanten unterstützt wird. Da muss man manchmal etwas länger überlegen, bevor man für jeden Steuerschlag die richtige Seite hochkantet. Kurz vor der Mittagspause wird das Üben der hohen Stütze so weit getrieben, bis jeder einmal ins Wasser gefallen ist und damit den nahtlosen Übergang zur nassen Partnerrettung vollzogen hat. Das Wasser ist heute nicht ganz neun Grad warm, aber da kaum Wind weht und die Sonne so kräftig scheint, sind alle eher überrascht, wie wenig unangenehm ein Sturz in die Fluten ist. Nur der Moment, bis man dann wirklich umgekippt ist, ist unangenehm!

Mich hat besonders die Einsatzfreude der Teilnehmer erfreut. Insbesondere Ragnhild, die bei dem ersten Wiedereinstieg gar nicht glücklich war und es am Nachmittag trotzdem nochmals versucht hat und dass, obwohl sie statt Trockenanzug beim zweiten Teil nur noch einen Neoshorty anhatte. Respekt!

Abends beim gemeinsamen Klönschnack im Klub versuchte Slavko uns noch zum Platzen zu bringen, indem er ständig weitere Heringe, Hacksteaks und Bratkartoffeln auffuhr. Wir haben uns wacker gewehrt, insbesondere Rainer hat bei den Bratkartoffeln wahre Heldentaten vollbracht, aber schließlich mussten wir doch klein bei geben!

Ein rundum schönes Ereignis so ein Sicherheitstraining: man trifft nette Leute, paddelt mit ihnen auf und unter dem Wasser und lässt den Tag gemütlich in Geselligkeit ausklingen. Solche Veranstaltungen liebe ich!

Sonntag, 18. April 2010

Anpaddeln

Sonntag, 18. April



Wir haben mal wieder unveschämtes Glück, denn gestern noch pfiff ein eiskalter Wind übers Land. Heute aber weht allenfalls ein Lüftchen und das ist auch eher lau zu nennen. Trotz der frühen Stunde haben sich erfreulich viele Teilnehmer vor dem Bootshaus versammelt. Auch die lange nicht gesehenen Imke und Utz sind mit Hendrik dabei. Bevor es aufs Wasser geht, werden noch die beiden neuen Vereinsboote mit einer Mini-Sektflasche getauft, um ihnen einen fachgerechten Start ins nautische Leben zu ermöglichen.

Die Schwentinemündung ist schnell erreicht, aber ich spüre schon von Anfang an eine ungewöhnlich heftige Gegenströmung. "Da muss ordentlich Wasser im Schwell stehen", denke ich mir. Und tatsächlich: Der Ablauf schäumt, wie ich das noch nie vorher gesehen habe. Da wir hier wegen des Staus an der Umsetztstelle eh warten müssen, machen wir uns einen Spaß daraus, etwas in der Strömung zu spielen. Arne ist allzu beflissen, aber leider wildwassertechnisch noch nicht voll ausbelichtet, so dass es ihn mehrmals ins kalte Wasser bröselt.

Auf der Schwentine selbst herrscht fast totale Windstille und die Sonne scheint ungehindert auf die vielen Paddler nieder, die heute in ihren bunten Booten unterwegs sind. Überall dringt das Grün aus dem Boden und den Ästen - selbst die Schildkröten haben sich aus ihrem schlammigen Winterquatier begeben und sonnen sich auf niedrigen Ästen am Ufer.

Eben die Insel umrundet und dann geht es flugs mit der flotten Strömung zum TuS, wo schon die Würstchen und der Kuchen auf uns warten. Fast ist der Platz hier zu klein, um allen Booten und ihren Besatzungen Raum zu bieten, aber es wird zusammengerückt und so kann jeder ein Schwätzchen halten und in Plänen und Phantasien für die kommende Saison schwelgen.

Am eigenen Klub zurück wird noch der Grill angeworfen und der Tag klinkt mit einem gemütlichen Beisammensein aus.