Samstag, 23. März 2013

Arbeitsdienst

In unserem Untergeschoss sind die Dinge wunderbar vorangeschritten. Nun sind wir selbst wieder verstärkt gefragt. Mit einem Arbeitsdienst wollen wir uns auf den dräuenden Frühling vorbereiten. Das gemeinsame Frühstück nehmen wir diesmal in Mirko feinen Tischen ein. Botschi hat gut eingekauft und keiner kann sich hinterher rausreden, er hätte nicht kräftig gefrühstückt! Eine große Aufgabe ist es, heute den durch die Arbeiten entstandenen allgegenwärtigen Staub möglichst umfassend aus unseren Gefilden zu verbannen. Das gelingt nicht in einem Rutsch und Hallenboden und Treppenhaus müssen mehr als einmal gefegt und gewischt werden. Es wird noch ein gepflegtes Weilchen dauern, bis auch das letzte Staubkörnchen weggewischt und ausgepült ist.
Natürlich haben wir auch andere Arbeiten im Angebot, solche bei denen ganze Männer gefordert sind: Die Spindwände müssen wieder kreuz und quer durch die Halle geschoben werden, da ist eine große Körpermasse von entscheidendem Vorteil. Zum Glück sind genügend Arbeitswillige erschienen und wir bekommen alles bearbeitet, was auf unserem Zettel stand. Ja fast sind es sogar zu viele, die auf den armen Botschi einstürmen und nach Beschäftigung lechzen. Und einen besonderen Gast haben wir heute zu verzeichnen: Uschi. Sie ist zwar nich nicht einmal Mitglied in unserem Verein, ist aber schon mal zu Arbeitsdienst erschienen, weil sie auch schon an unseren Hallentrainings teilgenommen hat und den Kontakt halten wollte. Das nenne ich Einsatz!

Der Tag heute hat uns noch einmal richtig gut nach vorne gebracht. Es bleibt zwar noch reichlich Arbeit, aber man sieht, dass wir voran kommen und es macht Spaß. Als am frühen Nachmittag sogar noch eine Schar Polo-Jugendlicher voller Tatendrang einfällt, müssen wir sie auf den nächsten Arbeitsdiensttermin im April vertrösten. Da wird dann hoffentlich auch kein Schnee mehr auf dem Hallenvorplatz liegen!

Donnerstag, 21. März 2013

Vorstandsmarathon

Um nicht mehrere separate Termine koordinieren zu müssen, haben wir uns entschlossen, heute drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Wir wollen heute im Rahmen des Vorstands zusammenkommen, um uns weitere Gedanken zum Thema Kinderschutz zu machen, um unser alljährliches gemeinsames Vorstandsessen nachzuholen und schließlich um eine reguläre Vorstandssitzung abzuhalten. Das ehrgeizige Unterfangen erfordert ein frühes Treffen und bedingt einen langen Abend. Ich hatte etwas Bedenken, dass das die Geduld und Konzentrationsfähigkeit mancher vielleicht übersteigen könnte, wurde aber von meinen Kollegen wunderbar widerlegt: Wir sind bei der Ausarbeitung der noch notwendigen Unterlagen im Bereich Kinderschutz ein gutes Stück vorangekommen, haben eine köstliche Bewirtung durch Jessica und Mirko entgegennehmen können und schließlich alle auf meiner Liste stehenden Themen zu Führung und Verwaltung des Vereines abgearbeitet. Und trotz der absehbar langen Zeit, die all diese Vorhaben in der Summe beanspruchen würden, war die Beteiligung vorbildlich - bis auf ganz wenige Ausnahmen ist der Vorstand komplett erschienen. Dieser Einsatz hat mich durchaus beeindruckt!

Montag, 11. März 2013

Mit Kind und Kegel durch Dänemark

Heute ist der letzte Themenabend für diesen Winter. Eigentlich sollte der Winter dann vorbei sein, aber wenn man nach draußen schaut, sieht es ganz und gar nicht nach Frühling aus! Aber das soll uns heute Abend nicht sorgen. Wir hören und sehen, was uns Jürgen von seiner Kanu-Tour im vergangenen Sommer zu zeigen und zu erzählen hat. Und das ist eine ganze Menge und jede Minute wert!

Es fing schon damit an, dass seine geplant sechswöchige Reise mit seinem Sohn Lej im offenen Segelkanadier fünf Minuten zu spät begann. Das Boot musste nämlich noch aus der Schwentine von Jens' Werkstatt abgeholt werden, und justamong, als sie zwischen hier und Schweden nur noch offenes Wasser zu liegen glaubten, sperrten die Wasserschutzpolizei und die Feuerwehr die Schwentine wegen eines Großbrandes vom Rest der Welt. So war neben ein paar verschenkten Stunden der erste und kräftigste Sonnenbrand der Fahrt fällig.

Es sollte nicht die einzige skurrile Begebenheit bleiben. So musste der große Seebär in Schleimünde, nachdem der kleine Seemann voller Stolz einen toten Schwan aus dem Schilf gebuddelt hatte, endlos nach dem fehlenden Kopf graben, denn darauf hatte Lej es ganz besonders abgesehen. Allein - der Kopf blieb unauffindbar! Aber die Suche hatte das Kind wenigstens eine ganze Weile beschäftigt. Dies war wohl eines der Hauptprobleme während der anspruchsvollen Fahrt: Wie schaffe ich es, einen wissbegierigen Sechsjährigen jeden Tag aufs Neue zu beschäftigen - und das möglichst, ohne dass der Vater dafür allzu sehr eingespannt wird.

Als weiteres Problem stellte sich des öfteren die Frage, wie man ein fünfeinhalb Meter langes und wohl hundert Kilo schweres Kanu von und zum Wasser bewegen soll, wenn man nur ein kleines Kind und einen Erwachsenen mit lädierter Schulter zur Verfügung hat. Wie bei allen nicht planbaren Unternehmungen bestätigte sich auch hier das immer wieder beobachtete Phänomen: "Das findet sich!". Dabei spielte die unerwartete und für Jürgen manchmal schon erschlagende Freundlichkeit der Dänen eine große Rolle. Sie beschränkte sich aber nicht nur auf ein Hand-Anlegen beim Wuppen des Potemkischen Bootes, sondern manifestierte sich auch ein ums andere Mal in Speiseeisorgien für den Kleinen und kompletten Mahlzeiten für den Kleinen und den Großen.

Vom Wetter her hätte man sich gar keinen katastrophaleren Sommer aussuchen können. Bis auf den Tag mit dem Sonnenbrand in der Schwentine, gab es sonst eigentlich keine Zeiten ungehemmter Hitzeentwicklung. Ungehemmt war allein der Wind. Er blies bevorzugt aus Richtungen, die man in unserer Gegend zwar nur selten findet, in der aber genau das Zielgebiet der Reise lag. Ständig rollten Regenfronten über Vater und Sohn hinweg und der heilige Geist ließ eine Gewitterzelle nach der anderen am Himmel aufziehen. So war die Lenzpumpe wohl einer der meisten gebrauchten Ausrüstungsgegenstände. Das am meisten getragene Kleidungsstück war für beide der Trockenanzug. Zum Glück hatte Jürgen für seinen Vorschoter einen Passenden besorgt - ich wusste gar nicht, dass es so kleine Exemplare überhaupt gibt.

Es war ein langer aber ausgesprochen kurzweiliger Vortrag. Ich habe selten bei einem Bildervortrag so viel gelacht und denke, dass sich die Bedeutung dieser Reise für Vater und Sohn erst in vielen Jahren in ihrer ganzen Tiefe erweisen wird.

Sonntag, 10. März 2013

Malerarbeiten


Die Bauarbeiten im Untergeschoss streben ihrem Ende entgegen und es ist zunehmend unsere eigene Leistung gefragt. In der nächsten Woche sollen die Bodenfliesen in den Dusch- und Umkleideräumen verlegt werden. Da ist es schlau, die Wände vorher zu streichen, weil das wesentlich einfacher ist. Am Freitag habe ich mit Jörg zusammen das notwendige Werkzeug und Material rangeschafft und Samstag hat die erste Schicht tatkräftig Hand angelegt. Da wurden schon mal Dusche und Umkleide im Herrensektor fertig gestrichen, während im Damenbereich noch Defizite übrigblieben. Die Arbeiten gingen auch deshalb so leicht von der Hand, weil ich eine Auswahl feinster Musik und ein passendes Abspielgerät mitgebracht hatte.


So wurde das Rollen des Lammfelles durch das Rocken des legendären Guitarren-Vokal-Duells von Ian Illan und Ritchie Blackmore von Deep Purple aufgelockert, das Schwingen  des Pinsels von den spielerisch leichten Trompetenklängen von Alison Balsom beschleunigt. Wir lauschen der Saitenakrobatik von Leo Kottke und Egberto Gismonti, der biblischen Wucht der Texte von Bob Dylan und dem zeitlosen "All Blues" von Miles Davis. Eigentlich wollte keiner aufhören, aber irgendwann war der Farbeimer leer und die Sonntagsschicht sollte ja auch noch etwas zu tun haben.

Die hat dann die übrig gebliebenen Scharten der Samstagsschicht ausgemerzt und die Toilettenräume gestrichen. Ich gehe davon aus, dass sie sich auch um die nicht geschafften Negerküsse, Waffeln und Haribos gekümmert hat, habe aber keine Vollzugsmeldung darüber erhalten.

Als Held des Wochenendes muss Holger besonders hervorgehoben werden, denn er hat sowohl am Samstag wie am Sonntag mit Hand angelegt!

Montag, 4. März 2013

Zocken bis in die Nacht

Heute ist wieder der erste Montag im Monat. Das heißt, dass sich die Fahrradfahrer bei uns im KaNÜ treffen und den "großen Saal" in Beschlag nehmen, während wir uns ins Separee zum Zocken zurückziehen. Ich habe "Ubongo" mitgebracht, muss aber feststellen, dass wir viel zu viele Personen dafür sind. Also einigen wir uns auf "Phase 10". Ich lege einen furiosen Start hin uns schieße fast uneinholbar an die Spitze. Ab dahin ziehe ich aber sämtliche Ausrufezeichen-Karten auf mich, die "eine Runde aussetzen" zur Folge haben. Klar, dass ich in der Folge nichts mehr gebacken kriege. Aber selbst als ich uneinholbar zurückliege, hält sich immer noch das Gerücht, dass ich am besten dastehe und die Ausrufezeichen landen bei mir! Wie gemein!

Da die Phasen natürlich immer schwieriger zu erfüllen sind, dauern sie immer länger. Die Radfahrer sind längst zu Hause und auch Mirko, unser Wirt, hat sein Schiff schon verlassen, als wir immer noch einen "Fünfling mit Drilling" suchen. Zum Glück ist heute der erste Montag, an dem ich meine Tochter nicht abholen muss, so dass ich ohne zeitliches Limit bleiben kann. Genützt hat es nichts: am Ende bin ich Letzter! Ich hasse Ausrufezeichen!!!