Sonntag, 13. April 2014

Anpaddeln 2014

Wie immer zum Anpaddeln zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite! Da will keiner fehlen und so setzen sich knapp zwei Dutzend bunte Boote aus unserm Verein an diesem Sonntag im April in Richtung Schwentine in Bewegung. Britta hat ihre Schwester aus München mitgebracht, damit sie mal sehen kann, wie schön es im Frühling im Norden ist!

Es geht wie immer und je nach Lust und Bereitschaft mehr oder weniger weit die Schwentine hoch. Die ganz Wackeren fahren bis zum Kraftwerk, wo sie mächtig gegen die Strömung zu kämpfen haben. Unterwegs überholen wir ein interessant aussehendes kleines Faltboot. Aber es sieht eher aus wie ein Faltenboot. "Ist nicht optimal aufgebaut", muss seine Besitzerin zugeben.

Das gemeinsame Kaffee- und Kuchenessen findet in diesem Jahr beim TuS statt. Da ist es immer besonders interessant, ob neben den vielen Booten auch noch die Paddler auf dem Grundstück Platz finden werden. Aber die Enge tut der Gemütlichkeit keinen Abbruch. Karen, unsere Wanderwartin sorgt dafür, dass niemand den Rückweg alleine antritt, sondern dass alle eine Begleitung haben. Das ist auch bitter notwendig, denn der Wind hat doch spürbar aufgefrischt und bläst uns mit fortschrittlichen fünf Beaufort ins Gesicht. Aber alle meistern diese anspruchsvolle Überfahrt ohne Probleme - auch wenn es hier und da weiche Kniee unter der Spritzdecke gegeben haben mag...

Auf dem (leider noch ungemähten) heimischen Rasen stehen erst einige Bootstaufen an, die mit Sekt gebührend gefeiert werden. In der Zwischenzeit wird bereits der Grill angeheizt und ein sonniger Nachmittag klingt in gemütlicher und entspannter Atmosphäre aus.

Ich schätze, nach dieser Erfahrung wird Brittas Schwester ernsthaft über einen Umzug von München nach Kiel nachdenken!

Mehr Bilder hier...

Mittwoch, 26. Februar 2014

Navigation im Kajak - Teil II

"Kajakfahren – insbesondere auf dem Meer - erfordert Kenntnis wenigstens elementarer Navigationstechniken." - das hatte ich schon beim ersten Teil meines Navigationsvortrages im vergangenen Jahr zur Einleitung gesagt. Damals ging es um grundlegende Techniken, wie man überhaupt bestimmt, wo man ist und wie man da hinkommt, wo man hin will. Heute kommt die Tide als neues und die Umstände wesentlich verkomplizierendes Element hinzu.

Wie entsteht eigentlich Tide und wie äußert sie sich? Wie hoch ist eigentlich der Tidenhub auf den offenen Ozeanen und an verschiedenen Stellen der Welt? Wie schnell strömt denn das Wasser, und sieht der Tidenverlauf an allen Küsten so aus, wie an unserer Nordseeküste?

Es gab vieles zu klären, von dem man vorher kaum wusste, dass es so etwas überhaupt gibt. Dass es in der Nordsee "amphidronische" Punkte gibt, dass das Wasser immer noch gut eine Stunde abläuft, obwohl es schon wieder steigt und dass man zwar einen Tidenstrom jeglicher Stromgeschwindigkeit queren kann, aber nur, wenn man eben nicht vorhält.

Es gab Aufgaben zu lösen, die einen erst richtig auf das Dilemma aufmerksam machen, dass so eine Seekarte zwar Unmengen von Informationen beinhaltet, man aber doch erst einmal einiges über den Umgang damit lernen muss. Wenn man drei Meter Tidenhub hat und ein Wattenhoch laut Karte eine Höhe von anderthalb Meter hat, steht dann bei Hochwasser 1,5 Meter Wasser darüber oder 3 Meter?

Der Vortrag ist weder als Ersatz für einen Navigationskurs gedacht noch geeignet, aber er kann die grundsätzlichen Effekte und Phänomene bei Navigation auf Tidengewässern zeigen und ihre wesentlichen Eigenschaften und Einflüsse auf unsere Fahrtenplanung deutlich machen. Und bei der nächsten Nordseetour sieht man die Umstände dann mit ganz anderen Augen!

Sonntag, 23. Februar 2014

Ende gut - alles gut!

Als ich beim vergangenen Rollen-Termin gesehen habe, wie Uschi kopfüber im Boot hängend unter Wasser nach sich selbst und ein wenig Orientierung im Raum gesucht hat, dachte ich, dass sie noch ein Weilchen brauchen wird, bis sie alle beteiligten Glieder zu einer gedeilichen Zusammenarbeit überredet bekommt. Heute hat das Üben eben begonnen, da rollt sie schon wie ein Mops! Das setzt natürlich Standards und erhöht den Druck auf die anderen Teilnehmer, die bei der Vorstellungsrunde am Anfang noch keinen Erfolg vermelden konnten.

Ich hätte beim vierten Termin in der Reihe einen leicht gedämpften Enthusiasmus erwartet, ein demütiges Ergeben in das Schiksal, wenn die Rolle die letzten drei Male schon nicht aus der Hüfte kam, dass sie sich bestimmt auch heute nicht zwingen lässt. Aber da habe ich die Rechnung ohne die Teilnehmer gemacht: Alle sind dermaßen beflissen bei der Sache, dass die gesamten drei Stunden über ständig alle Boote auf, im oder unter Wasser sind und die Betreuer eigentlich kaum Gelegenheit haben, selbst mal ein bisschen zu spielen.

Johanna ist heute so entschlossen wieder angetreten, wie sie bei letzten Mal gegangen ist. Ich hatte mir eine spezielle Übung ausgedacht, um ihr über die letzte mentale Hürde zu helfen, die sie noch von der erfolgreichen Rolle trennt. Es gab viel zu lachen, wenn sie mich auch nach dem x-ten Versuch noch auf der anderen Seite des Bootes vermutet hat, obwohl ich ihr hoch und heilig versprochen hatte, nicht heimlich in dem Moment über das Kajak zu springen, in dem sie unter Wasser taucht. Irgendwann ist aber auch dieser Knoten geplatzt und sie ist erfolgreich und geschmeidig hoch gerollt. Die Führung des Paddelblattes kann man noch optimieren, denn wenn man ehrlich ist, führt sie es noch nicht wirklich dicht an der Wasseroberfläche entlang. Da aber ihr Hüftknick und die Bewegung des Oberkörpers seit dem ersten Moment so tadellos klappen, kommt sie auch ohne diese technische Raffinesse wieder nach oben. Was man allerdings nicht mehr verbessern kann, ist das Strahlen nach geglückter Übung!

Dirk, Christina und wie sie alle heißen, Nina und Konstanze sowieso aber eben auch Uschi, Helge und Levke - wirklich alle haben im Laufe der vier Termine die Rolle erfolgreich praktiziert - und zwar mehr als einmal und nur durch Zufall! Wenn das keine gute Erfolgsquote ist! 

Dank vor allem an unsere Wander-Karen, die diese Termine ermöglicht hat aber auch allen Beteiligten, die immer Boote, Paddel und was sonst noch benötigt wurde, wie von Geisterhand in die Unihalle geschafft haben!

Mittwoch, 19. Februar 2014

Bilder der Saison

Das ganze Jahr über stürzen wir uns in irgendwelche Aktivitäten, stauben in der Bootshalle, befahren Flüsse und Seen, genießen Sonnenuntergänge, Poloturniere und Herbststürme. Und das alles nur, damit wir am Ende der Saison die Bilder der vergangenen betrachten können. Heute ist Zurücklehnen und Genießen angesagt. Birgit hat wieder Unmengen von Bildern und kleinen Filmchen gesichtet, zusammengestellt und mit passender Musik hinterlegt, um uns damit einen schönen Abend zu bereiten.

Dabei merkt man erst, was für zahlreiche Aktivitäten im Verlaufe eines Jahres in unserem Verein stattfinden. Auch längst Vergessene (oder Verdrängte?) kommen so wieder in Erinnerung: Das gesamte erste Halbjahr war doch von unserem Umbau geprägt, der mittlerweile fast schon wieder in Vergessenheit geraten ist, so selbstverständlich haben wir uns an die neuen Umstände gewöhnt.

Neben dem Befahren der unterschiedlichsten Gewässer erinnern die Bilder an zahlreiche Gelegenheiten der Begegnung. Da ist der gemeinsame Arbeitsdienst und das Durchsehen der Vereinsboote, das Polo-Spaßturnier der Wanderpaddler, die Begegnung mit schrägen "Vögeln" und nie gekannten Herausforderungen. Man könnte einwenden, dass sich die Bilder von Jahr zu Jahr gleichen. Aber das ist nicht der Fall. Denn auch wenn ein Bild nur Wasser, Boot und Paddler zeigt, so schwingt dahinter bei dem, der es erlebt hat, immer eine einzigartige Erinnerung mit. Bei denen, die es nicht erlebt haben, mögen sich Träume regen und vielleicht sogar Pläne keimen. So ein Bilderabend ist nicht nur entspannend und anregend, er ist auch wichtig.

Sonntag, 16. Februar 2014

Rollentraining 3.Teil

Aller guten Dinge sind drei! Und wenn die Dinge dann noch nicht gut sind, kommt eben das vierte Mal dazu. Am Ende wird also alles gut - und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende!

In diesem Bewusstsein gehen wir heute unseren dritten Rollentermin an. Zwar können Karen und Britta krankheitsbedingt beim Transport der Ausrüstung in die Halle nicht mitmachen, aber wie von Zauberhand werden die entstandenen Lücken geschlossen und alles klappt wie am Schnürchen.

Einige sind mittlerweile schon alte Hasen, was die Rolle angeht. Dabei ist Lauritz vielleicht der jüngste Paddler in der Herde aber augenscheinlich der älteste Hase, denn seine Rolle kommt links wie rechts mit bewunderswerter Sicherheit und Selbstverständlichkeit.

Es gibt aber auch ganz junge Hasen, wie Johanna, die heute das erste Mal teilnehmen kann. Die einführenden Übungen absolviert sie mit beeindruckender Körperbeherrschung, so dass ich mir sicher bin, dass sie nicht lange brauchen wird, bis sie auch die gesamte Übung beherrscht. Aber immer wenn es zum Schwur kommt und sie den kompletten Bewegungsablauf abspulen soll, gibt es eine Hürde, die sich ihr in den Weg stellt. Aber sie ist so vom Ehrgeiz durchdrungen, dass sie es unbedingt wissen will und^mir keine Ruhe lässt und fast die kompletten drei Stunden in Aktion bleibt. Ich bin mir sicher, dass sie in den kommenden Tagen die Folgen ihres Einsatzes spüren wird. Ich bin mir aber auch sicher, dass sie beim kommenden Termin die Früchte ihres heutigen Einsatzes einfahren wird.

Sonntag, 26. Januar 2014

Rollentraining 2.Teil

Heute soll fortgesetzt werden , was vor zwei Wochen begonnen worden ist. Wenn einem das Rollen nicht im Schlaf zufliegt, muss man halt mehrfach üben. Für den normal Sterblichen verstößt diese Übung ja auch gegen mehrere in Millionen Jahren durch die Evolution eingeimpfe Verhaltensweisen. Wenn man kein Faultier ist, hängt man eben nicht kopfüber irgendwo drin. Und wenn man kein Fisch ist, taucht man den Kopf auch nicht freiwillig unter Wasser. Und wenn er denn schon mal unter Wasser ist, ist er doch das erste, was man wieder an die Luft befördern möchte. Dass der Ablauf der Rolle so fundamental mit unseren instinktiven Reflexen kollidiert, macht die Hürde so hoch, die man am Anfang überwinden muss.

Es gibt natürlich immer so Ausnahmeerscheinungen wie Konstanze, die erstmalig zum Rollentraining erscheint und am Ende Übungsleiter und Leidensgenossen mit einer perfekten Rolle verblüfft, oder wie Eskimo-Nina, die sich unter Wasser bewegt, als sei sie eine Robbe, die nur zufällig im Kajak sitzt. Bei den anderen sind die Anleitenden so souverän, dass vom sturen Plan abgewichen wird und bei jedem die individuelle Hürde indentifiziert und bearbeitet wird.

Auch heute gibt es wieder einige Erstroller - aber alle machen Fortschritte. Und es ist besser, den eigenen Fortschritt als Erfolg zu werden, als das Noch-Nicht-Komplette-Rollen als Misserfolg. Schließlich haben wir noch zwei Termine zur Verfügung - und auch Gordon Brown hat zwei Jahre gebraucht, bis er die Rolle gelernt hat!

Sonntag, 12. Januar 2014

Rollentraining 1.Teil

Direkt nach dem Sektempfang ging es in die Schwimmhalle der Universität. Karen hat uns vier Termine beschert, in denen wir für unseren Verein ein Rollentraining durchführen können. Die Nachfrage war unerwartet groß, aber auch die Bereitschaft von Kundigen, sich als Betreuer zur Verfügung zu stellen. So kamen auf insgesamt 16 Lernwillige 7 Trainierwillige - ein gesundes Verhältnis. Die Betreuer haben sich im Vorfeld einmal getroffen und über das Vorgehen abgestimmt. Das sollte vornehmlich dazu dienen, dass die Übenden nicht allzu große Diskrepanzen ausgesetzt werden. wenn sie von einem Betreuer zu einem anderen wechseln.

Um für einen entspannten Anfang zu sorgen, wurden zuerst einige Übungen zur Wassergewöhnung gemacht, damit niemand in Panik gerät, wenn er sich in der für uns unnatürlichen Lage kopfüber unter Wasser befindet.

Von den zwölf heute Erschienenen könnten vier bereits mehr oder eher weniger rollen. Alle anderen hatten entweder noch nie erfolgreich gerollt, oder es war eh ihr erster Versuch, es zu lernen. Am Ende haben bereits vier der absoluten Neulinge eine Rolle hinbekommen. Nina und Lauritz sogar zu beiden Seiten und mit ziemlicher Verlässlichkeit! Wenn das keine gute Erfolgsquote ist!


Sektempfang

Es ist gute Sitte in unserem Verein, das neue Jahr mit einem Sektempfang zu beginnen. Es gibt wenig Gelegenheiten in dieser Jahreszeit zusammenzukommen, und was liegt da näher, ein kleines Fest in diese Zeit zu legen. Mit Sekt und Suppe konnte eine überraschend große Schar von Mitgliedern ins KanÜ gelockt werden. Bevor man über die zwei Suppen herfallen konnte, musste man aber noch die Rede des Vorsitzenden über sich ergehen lassen. Statt über die üblichen Höhepunkte des vergangenen Jahres zu reden hat es ihm gefallen, eine Philosophie des Alltags zum Besten zu geben.
Zum Glück sind unsere Mitglieder allesamt gut erzogen, so dass es keine Buh-Rufe und Pfiffe gab, sondern artige Danksagungen für die "gehaltvolle" Rede. Derart philosopisch angereichert, schmeckte die Suppe danach umso besser.

Es herrschte ein erstaunlicher  Geräuschpegel, der sich aus der Tatsache ergab, dass da fast dreißig liebe Menschen entspannt miteinander tratschten. Wenn man bedenkt, dass dieses Treffen fast ausgefallen wäre, weil unser Festausschuss gerade auf die halbe Sollzahl zusammengeschrumpt ist, ist es doch ein großer Segen, dass Klaus-Peter sich dieser brachliegenden Aufgabe kurzentschlosssen angenommen und uns ein so nettes Beisammensein beschert hat!