Sonntag, 7. März 2010

Helga

Da reift in einem die Liebe zu einer Sache und man tritt einem Verein bei, um mit anderen die Freude und die Leichtigkeit der Sache zu teilen. Und dann trifft man in diesem Verein auf das Leben mit all seinen Fratzen und seiner Dunkelheit. Und die Leichtigkeit ist dahin.

"Ick bün all doa!", hätte sie sagen können. Hat sie aber nicht – und war es trotzdem. Wenn wir uns zum An- oder Abpaddeln gesammelt haben, war sie immer schon da, knapp und fest. Wenn wir auf der Schwentine unter der Fußgängerbrücke hindurchfuhren, stand sie oben drauf und sah uns zu. Wenn wir in Klausdorf ankamen, saß sie schon auf der Bank in der Sonne.

Ihre Zeit auf dem Wasser war lange vorbei. Aber sie war uns verbunden. Auf jeder Adventsfeier las sie mit bewegter Stimme schaurig schöne Geschichten vor. Das gehörte dazu. Für manchen wie die Rute zu Knecht Ruprecht für manchen wie das Salz zur Suppe.

Sie hat so viel für den Verein getan, so viel ins Leben gerufen, so viel getragen - zusammen mit ihrem Hans. Eben fünf Jahre ist es her, dass er hinter unserem Horizont veschwand. Nun ist Helga ihm gefolgt. Dem Verein fehlen Menschen wie Hans und Helga, die sich kümmern, die sich einsetzen, die gestalten und begleiten.

Wir sind traurig und es schmerzt. Aber letztlich zeugt das doch nur davon, wie wertvoll das Leben ist. Der Kummer über den Verlust sagt, dass es gut war, dass sie da war. Auch wenn sie nun weg ist, bleiben die Spuren, die sie hinterlassen hat, in uns und für uns. Die Erinnerung daran macht uns lächeln.

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