"Kajakfahren – insbesondere auf dem Meer - erfordert Kenntnis wenigstens elementarer Navigationstechniken." - das hatte ich schon beim ersten Teil meines Navigationsvortrages im vergangenen Jahr zur Einleitung gesagt. Damals ging es um grundlegende Techniken, wie man überhaupt bestimmt, wo man ist und wie man da hinkommt, wo man hin will. Heute kommt die Tide als neues und die Umstände wesentlich verkomplizierendes Element hinzu.Wie entsteht eigentlich Tide und wie äußert sie sich? Wie hoch ist eigentlich der Tidenhub auf den offenen Ozeanen und an verschiedenen Stellen der Welt? Wie schnell strömt denn das Wasser, und sieht der Tidenverlauf an allen Küsten so aus, wie an unserer Nordseeküste?
Es gab vieles zu klären, von dem man vorher kaum wusste, dass es so etwas überhaupt gibt. Dass es in der Nordsee "amphidronische" Punkte gibt, dass das Wasser immer noch gut eine Stunde abläuft, obwohl es schon wieder steigt und dass man zwar einen Tidenstrom jeglicher Stromgeschwindigkeit queren kann, aber nur, wenn man eben nicht vorhält.
Es gab Aufgaben zu lösen, die einen erst richtig auf das Dilemma aufmerksam machen, dass so eine Seekarte zwar Unmengen von Informationen beinhaltet, man aber doch erst einmal einiges über den Umgang damit lernen muss. Wenn man drei Meter Tidenhub hat und ein Wattenhoch laut Karte eine Höhe von anderthalb Meter hat, steht dann bei Hochwasser 1,5 Meter Wasser darüber oder 3 Meter?