Sonntag, 6. Januar 2008

Eismorstour

Sonntag, 06. Januar

Bei unserer diesjährigen Eismorstour waren wir sechs Teilnehmer. Eckehard hatte die Latte für die Teilnahme sehr hoch aufgehängt, denn er hatte im Vergleich zu den vergangenen Jahren Größeres vor. Das fing schon mit der reinen Paddelei an, die uns diesmal bis zur Tonne 10 nördlich des Zeltplatzes Korügen brachte. Dort angekommen wurde einer aus der Gruppe ausgeguckt, der auf jeden Fall im Boot bleiben würde, auch wenn alle anderen schwimmen. Verantwortungsbewusst, wie ich bin, habe ich mich freiwillig gemeldet!

Während ich also hier nur ein paar schüchterne Rollen exerzierte, plantschte die gesamte Bande ausgiebig im 4,5 Grad frischen Wasser. Eckehard entwickelte einen besonderen Ehrgeiz, ohne fremde Hilfe in sein Boot zu kommen und wurde durch verrutschende Rückenlehne, herumbaumelnde Seenotraketen, nicht erreichbares Paddel und die schlichte Tatsache, dass er wegen der dicken Kleidung nur äußerst knapp ins Boot passte, sehr erfolgreich daran gehindert. Beim vierten, schon deutlich langsamer ablaufenden Versuch hat er es dann aber doch erfolgreich gemeistert. Wir Zuschauenden waren deutlich erleichtert, denn viel länger hätten wir uns das nicht mehr angesehen und hätten dann einen Kampf gegen seinen Dickkopf ausfechten müssen.

Als besondere Übung versuchten wir noch, eine bewusstlos im Wasser treibende Heidi auf ein umgedrehtes Boot zu hieven, um sie, wie die DLRG es bei ihren Schwimmbrettrettungen lehrt (und praktiziert?), an Land zu schwimmen. Abgesehen von der Tatsache, dass Heide mit ihren ca 45 kg Lebendgewicht eine viel zu große Körperfülle für so eine Operation aufweist, ist das Schwimmen mit einer derartigen Last auf einem umgedrehten Boot so ineffektiv, dass wir das nur noch ca 50 Meter entfernte Ufer erst nach einer halben Stunde erreicht hätten - mit dem Wind versteht sich! Besser also, so etwas passiert einem nicht im richtigen Leben!

Auf der Rückfahrt kam uns das Tochterboot des DGzRS-Kreuzers "Asmus Bremer" entgegen, was Eckehard derart irritierte, dass er mitten während der Fahrt umkippte. Aber er war von sachkundigen Kameraden begleitet, die diesen Zwischenfall schnell bemerkten und zur Hilfe eilten. Selbstverständlich kam auch die DGzRS heran und fragte, ob sie helfen könnten. Ich übernahm die Aufgabe, ihnen zu erklären, dass wir diese Fahrt extra machen, um genau solche Fälle zu üben und dass wir die Lage im Griff haben. Die Besatzung des Tochterbootes zeigt sich beeindruckt von so viel Gewissenhaftigkeit beim Ausübung unseres nicht ungefährlichen Sportes, meinte aber, dass man das vielleicht auch bei wärmeren Temperaturen üben könnte.

Zurück am heimischen Steg wurde noch mal alle verbleibende Energie und Lust dem kalten Wasser geopfert. Die zahlreich auf der Kiellinie versammelten Spaziergänger schauten teils amüsiert, teils irritiert unserem Treiben zu. Hier kam auch ich auf meine Kosten und konnte mich wiedermal davon überzeugen, dass ich paddele, um nicht mit dem Wasser in Kontakt zu kommen!

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