Mittwoch, 5. März 2008

Wasser lesen

Mittwoch, 5. März

"Wasser lassen - okay, aber wie soll man Wasser lesen?" Das wird sich vor diesem Vortrag von Jörg wohl manch einer gefragt haben. Das hat nichts mit Esoterik zu tun sondern ist, wenn nicht eine Wissenschaft, so doch eine hohe Kunst, an der Oberfläche des Wassers abzulesen, wie und wo man ihm am besten mit seinem Boot begegnet. Da sind die kleinen Rippeln, die in der relativen Windstille das Herannahen einer fiesen Böe lange vor ihrem Eintreffen verraten oder die weißen Schaumkronen, die durch ihre Form und Anzahl viel über die zu erwartenden Verhältnisse und möglichen Schwierigkeiten in diesem Gebiet verraten. Alles Effekte, die wir als Seekajakfahrer schon mal gehört , manchmal gesehen und in Einzelfällen sogar schon ausgenutzt haben.

Ganz und gar unabdingbar die Zeichen, die uns das Wasser gibt, zu lesen und auch zu verstehen, wird es aber beim Wildwasserfahren, wo Prallpolster, Kehrwasser und Verschneidungszonen den Parcour bestimmen, durch das es seinen Weg zu finden gilt. Da kann es schon von existenzieller Bedeutung sein, dass man erkennt, dass an einer Stelle eigentlich ein Prallpolster zu erwarten wäre, aber keines zu erkennen ist - ein sicheres Zeichen für einen tückischen Syphon!

Jörg versteht es, die Effekte und Zusammenhänge so plastisch und vertändlich darzustellen, dass nicht wenige den unmittelbaren Drang verspüren, das eben Gelernte direkt und gleich in die Praxis umzusetzen. Aber darauf müssen wir wohl noch etwas warten.

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