Samstag, 7. Januar 2012

Neujahrspaddeln

Der TSV Klausdorf veranstaltet heute seine "Neujahrs"tour. Das Wetter ist einigermaßen - nicht mehr so trübe wie noch vor einer Woche. Es hat sich eine stolze Truppe am Vereinsheim eingefunden. Sogar Thomas vom Nachbarverein kommt heute mit. Da sich mein Default-Boot noch in der Rekonvaliszenz befindet, fahre ich meinen bewährten "Stummel".

Am Schwell in Neumühlen wird schnell klar, dass viel Wasser aus der Schwentine drückt. "Dann muss auch viel drin sein", denke ich mir. Es ist an den Ufern schon zu sehen, dass sonst trockene Bereiche heute unter Wasser stehen, aber hier im Unterlauf macht sich die Strömung noch nicht dramatisch bemerkbar. Während ich noch auf einige Nachzügler warte, fahren Jörg und Peter ihr normales Arbeitstempo. Irgendwann kann ich aber auch nicht mehr an mich halten und haue rein. Ich habe keine großen Hoffnungen, die beiden noch zu erreichen, denn eigentlich haben sie einen viel zu großen Vorsprung. Mit zunehmender Strecke nimmt auch die Strömung deutlich zu und meine Geschwindigkeit immer mehr ab, obwohl ich wirklich arbeite. Als ich an der Klausdorfer Insel ankomme, sehe ich am Ende des hier recht geraden Flusslaufes Peter und Jörg, die fast auf der Stelle stehen. Sollten die Strömung sie so sehr gebremst haben? Zentimeter für Zentimeter arbeite ich mich zu ihnen heran, und erfahre, dass sie ein ganzes Weilchen auf mich gewartet haben.

Dort wo die Schwentine unter normalen Umständen durch große Steine verblockt ist, muss man sehr mit Bedacht fahren. Von den Steinen ist nicht das geringste zu sehen, aber die Strömung ist so stark, dass man unheimlich aufpassen muss, seinen Bug nicht zu weit ausscheren zu lassen, weil es einen sonst komplett herumreißt und man sich an der anderen Flussseite wiederfindet. Irgendwo ragt ein beindicker Ast schräge aus dem Wasser. Ihn zu umfahren, würde bedeuten, mitten in den Hauptstrom zu geraten. Also versucht Peter direkt vor mir unter ihm hindurch zu kommen. Er schafft es auch ganz knapp, fährt aber recht weit in der starken Strömung, wo der Ast eine bequeme Durchfahrtshöhe bietet. Ich bin schlauer und gelenkiger und halte mich weiter aus der Strömung heraus. Dafür muss ich mich tiefer ducken, aber nicht so arg gegen die Strömung kämpfen. Leider habe ich nicht recht bedacht, dass die Durchfahrtshöhe rechts neben mir praktisch null ist und ich daher mit dem Paddel am Ast hängen bleibe. Klassische Situation zum Kentern! Aber ich will nicht kentern und drücke mich mit dem Hinterkopf entschlossen vom Ast ab, bis ich mein Paddel wieder bestimmungsgemäß einsetzen kann. Die restlichen paar hundert Meter bis zur Oppendorfer Mühle fahren wir etwa mit zwei Stundenkilometern, wie Peters GPS-fähiges Handy uns später verrät. Aber das ist für die Umstände nicht übel, denn als ich unter der Brücke hindurchpaddle, wo ich noch nie hindurchgekommen bin, ohne mir mein Paddel an den Steinen zu stoßen, muss ich feststellen, dass man heute die Steine mit seinem Paddel kaum erreicht!




Zurück geht schneller! Am Klausdorfer Vereins, dessen Steg heute komplett unter Wasser liegt ist eine Pause unterm Grillpilz fällig. In fröhlicher Runde werden Würstchen und anderes Grillgut vertilgt und die Seele mit heißen Getränken aufgetaut.

(... alle Bilder hier)

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