Sonntag, 29. April
Im Verbindung mit dem gestrigen RST fand heute eine Paddelstilschulung statt, bei der es ausschließlich um den gemeinen Geradeaus-Schlag ging. Nun könnte der unbedarfte Paddler denken, Paddel vorne rein hinten raus - und fertig ist der Geradeaus-Schlag, was soll man sich da einen ganzen Vormittag mit beschäftigen?
Aber schon bei der Vorführung und Erläuterung auf dem Trockenen wird klar, dass es da allerhand zu bedenken und zu beachten gibt. Da sind zuerst die vier Phasen, in die man den Schlag zerlegen kann: Einstechen, Wasser-fassen, Durchziehen, Ausheben. Und dann läuft "unter der Decke" auch noch Programm ab: Da wird die Hüfte rotiert, die Beine abwechseln durchgedrückt und angewinkelt - und das ganze noch in einer festgelegten Choreographie mit der Rotation des Oberkörpers.
Auf dem Wasser wird versucht, den Schwall des neuen Wissens, das sich über uns ergossen hat, in die Tat umzusetzen. Ich bin anfangs derart überfordert, auf alles gleichzeitig zu achten und korrekt auszuführen, dass ich garnichts richtig hinbekomme und völlig unkoordiniert paddle, rotiere und trete. Erst nachdem ich mir die Bestandteile einzeln vornehme, schaffe ich es, das vorhin Gehörte halbwegs befriedigend umzusetzen. In geduldiger Hingabe lauschen wir der strengen aber gutgemeinten Kritik von Klaus-Jürgen, an dessen Kommentaren man deutlich erkennen kann, welcher Aspekt der Technik gerade unserem Bewusstsein entwischt ist.
Auf der abschließenden Fahrt in die Hörn können wir ausgiebig erst vor dem dann gegen den Wind die neuen Techniken anwenden. Nachdem wir diesem Thema heute drei Stunden gewidmet und dabei nur die Oberfläche gekratzt haben, verstehe ich, dass man dazu tatsächlich einen mehrtägiges Seminar abhalten kann.
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