Mittwoch, 25. Februar 2009

Kajaker und Kunst...

Mittwoch, den 25. Februar



Heute sind wir außer Haus. Florian hat angeboten, uns eine Führung durch die Ausstellung der Diplomarbeiten seiner Klasse angedeihen zu lassen. Ehrlich überrascht muss ich feststellen, dass außer mir noch 10 weitere Klubmitglieder den Schritt in die unbekannte Welt der Kunst wagen und sich unter vorzugsweise schwarz gekleidete Künstler mischen.

Die Inhalte der Diplomarbeiten sind nicht gerade spektakulär - eher aus dem Alltag gegriffene Gewöhnlichkeiten. Beim ersten flüchtigen Gang durch die Räume finde ich noch gar keinen Kontakt zu den Inhalten. Ich sehe Dinge, die ich im Alltag vermutlich gar nicht wahrnehmen würde, denen hier durch die Widmung des Blickes Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Der Professor hält eine so wahrmherzige Rede zum Lob seiner Studenten und spricht mit so einer Begeisterung von der Materie, dass ich mich fast schäme, dass die Arbeiten bisher bei mir noch nicht den Funken zum Zünden gebracht haben. Lediglich mit seiner Einschätzung, dass die Künstler mit der Erstellung dieser Diplomarbeiten den Höhepunkt ihres Schaffens überschritten haben sollen, kann ich mich nicht einverstanden erklären. Es wäre ja auch für die Betroffenen allzu frustrierend, wenn sie anerkennen sollten, dass es nur noch abwärts gehen kann.

Beim zweiten Durchgang ist die Bereitschaft zur Aufnahme und die Neugier deutlich größer. Und siehe da - mit dem genaueren Hinsehen, dem Zuhören auf die Erläuterungen der Künstler wird deutlich, wieviel Detail im Gewöhlichen steckt, wieviel Tiefe im scheinbar Oberflächlichen. Es ist wie immer und überall: Es gibt tausend Welten, die alle ihre eigenen Bewohner haben und für die Bewohner der anderen Welten fremd erscheinen. Aber wenn man sich auf die Umstände einlässt, ist jede Welt interessant und offenbart ihre Geheimnisse.

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